07.09.2018

Strassenkreide-Flashmob

Wie macht man darauf aufmerksam, dass es in Städten immer weniger Raum für Kinder gibt? Dies möglichst mit geringen Mitteln. Und wie bringt man Kinder dazu, sich einen Platz anzueignen? Helen von Dok Impuls – Fachstelle für Spiel- und Lebensraum von Kindern – stellte sich diese Frage. Zu deren Beantwortung tat sie sich mit den Tagis und Kitas der Stadt Bern zusammen. Diese hatten sich den Raum bereits in den vergangenen Ausgaben des Neustadt-labs mit Sportturnieren zu Eigen gemacht. 2018 planten die beiden Stellen den Kreide-Flashmob. 

Die Sonne scheint wärmend auf den herbstlich gewordenen Platz, als am Nachmittag des 5. Septembers Tagi- und Kitagruppen aus der ganzen Stadt auf die Schützenmatte strömen. Die OrganisatorInnen haben 10 Teller mit Strassenkreide auf dem Platz verteilt. Während etwas mehr als einer Stunde malen und spielen ungefähr 100 Kinder auf der Schütz, musikalisch begleitet von einem Akkordeonspieler. Die Mädchen und Jungen liessen es aber längst nicht beim Spielen mit der Kreide bewenden. Sie machten den Platz zum Spielplatz, nutzen Wasser und Velo des Wasserspiels und fragten, auf die Polarbar zeigend: „Darf ich auf den Spielplatz gehen?“. Schliesslich gibt es da jede Menge gestapelte Holzpaletten, eine Terrasse und gar eine Schaukel.

Nach der Aktion sieht jedeR, dass hier Kinder gespielt haben, noch lange nachdem das Kinderlachen wieder vom Platz verschwunden ist. Auch unkonventionelle Orte können also von Kindern eingenommen und umgenutzt werden und auch die Schützenmatte ist ein Ort, der sich für Kinder eignet. Das hat dieser sonnige Septembernachmittag eindrücklich gezeigt. Helen von Dok Impuls ist mehr als zufrieden: die Anzahl Kinder und die Fläche des bemalten Platzen übersteigen ihre Erwartungen.

http://www.spieleninbern.ch/index.php/dok-impuls